Heitenrieder Wanderfreunde in Oberschwaben

 

Freitag, 26. August 2011: Um 6 Uhr holt uns der bewährte Chauffeur BRUNO in Heitenried ab, hält an vier weiteren Einstiegsorten und fährt weiter ostwärts. Vier kurzfristige Absagen verhindern diesmal dass der 50plätzige Bus voll wird. Das Mittelland wird im Nebel durchquert. Nach dem Abholen der vorreservierten Schiffsbillette in Konstanz besteigen wir den eleganten Katamaran, der pünktlich ablegt. Das Znüni mit dem Kaffee in suppenkachelgrossen Tassen wird jetzt nachgeholt. Mit 40 km/h durchpflügt der Katamaran den Bodensee und trifft ¾ Stunden später in Friedrichshafen ein.

Zeppelin-Museum in Friedrichshafen

Im Museum stehen die drei FührerInnen für die erwartungsfrohe Gruppe bereit und erklären den staunenden Leuten während 1½ Stunden die Geschichte des Zeppelins. Nur wenige hätten wohl gewagt, in einem solchen, wenig stabil aussehenden Luftschiff den Atlantik zu überqueren.

Mini Mundus Park in Meckenbeuren

Bruno hat sich mit dem leeren Bus auf der Fähre nach Meersburg fahren lassen, holt uns hinter dem Museum ab und bringt uns nach Meckenbeuren. Der Besuch des Mini Mundus Parks steht bevor. Alle geniessen vorerst aber das vorbestellte feine Menü. Bei über 30°C und warmen Winden werden die 90 schönsten Bauwerke der Erde im Massstab 1:25 bestaunt und fotografiert. Die meisten unterbrechen den Rundgang mit dem Besuch einer 4D-Filmvorführung und einer Bootsfahrt im Parkareal.

 Biberach an der Riss

Gegen Abend geht’s nach ausgiebigem Aufenthalt weiter und eine Stunde später treffen wir beim Hotel Kapuzinerhof in Biberach an der Riss ein. Diese schöne Kleinstadt liegt am Jakobsweg zwischen Ulm und Konstanz. Das bogenförmige Hotel stach dem Reiseleiter vor zwei Jahren bei der Wanderung auf dem Jakobsweg ins Auge und entpuppte sich punkto Qualität und Preis als Volltreffer. Wegen der EUROBIKE in Friedrichshafen mit 1'100 Ausstellern, davon viele aus Fernost, sind in der letzten August- und ersten Septemberwoche alle Hotels von Meersburg bis Bregenz ausgebucht! Die Temperaturen bleiben auch am Abend hoch und erlauben nach dem Nachtessen allen, den Schlummertrunk hemdsärmelig in den Strassencafés zu geniessen. Wegen des Euro-Kurssturzes erhalten alle Mitfahrenden nach dem Nachtessen den „Währungsgewinn“ in Form des Buches „81 Tage auf dem Jakobsweg“ von Arthur W. Müller oder den Gegenwert in €uro.

  

Samstag, 27. August 2011: Frühaufsteher können das reichhaltige Frühstücksbuffet bereits ab 6.30 Uhr geniessen. Um 8.15 Uhr geht’s in einstündiger Fahrt an die Iller nach Lautrach im Regierungsbezirk Schwaben im Bundesland Bayern. Die Startkarten werden gemeinsam erworben und mit den Vereinsklebern versehen, worauf wir uns auf den Weg machen.

25. Int. Volkswandertage (IVV) der Wanderfreunde Illerwinkel in Lautrach

Der Temperaturunterschied zum Vortag macht über 20 Grad aus! Den ganzen Vormittag regnet es. Zuerst eine Runde um Lautrach herum, wo die grosse Klosteranlage von allen Seiten zu bewundern ist, dann über die Iller nach Illerbeuren zum Kontrollposten. In einem Wald biegt die Kurzstrecke ab. Der schönste Abschnitt wird aber nur auf der 10+20km-Strecke begangen, quasi als Belohnung. An ganzen Hecken vom überall wuchernden Drüsigen Springkraut (“Rühr-mich-nicht-an“) vorbei erblickt man von Weitem die wundervolle spätbarocke Wallfahrtskirche Maria Steinbach, dazu auch den Bussweg mit mehreren kleinen Kapellen. An der Statue des Hl. Ulrich vorbei steigt’s kräftig an zum Gotteshaus, dessen Besichtigung sich niemand entgehen lässt. Gleich nebenan der Kontrollposten. In weitem Bogen geht’s zurück nach Lautrach. Bei der Überquerung der Hauptstrasse sorgen zwei Feuerwehrmänner für die Sicherheit. Zum Ziel hin verstärkt sich der Regen. 1’400 TeilnehmerInnen seien für das ganze Wochenende vorangemeldet, verrät Vereinspräsident Stefan Nenning. Den Gruppenpreis gibt’s in flüssiger Form: Ein 5L-Fass Bier. Prima, der Abend für die Helfer an den Wandertagen steht kurz bevor. 

Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren

Nach der Verpflegung fährt der Bus in zwei Minuten über die Iller zum Schwäbischen Bauernhofmuseum nach Illerbeuren. Im weitläufigen Gelände sind Häuser mit Einrichtungen und Gegenständen aus alter Zeit zu besichtigen, die unseren älteren Mitgliedern noch in bester Erinnerung sind. 

Wallfahrtskirche Steinhausen an der Oberschwäbischen Barockstrasse

Die Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau in Steinhausen erreichen wir nach einer einstündigen Fahrt. Eine Führung kann nicht stattfinden, dies hätte das Hochzeitspaar arg gestört! So können wir noch die Trauung des Paares in der als „schönste Dorfkirche der Welt“ bezeichneten Kirche miterleben. Danach kehren wir im Landgasthof Linde ein, der vor zwei Jahren sein 400jähriges Bestehen feierte. Die Rückkehr vor 17 Uhr erlaubt allen noch eine Einkaufstour zu machen.

 

Sonntag, 28. August 2011: Frühstücken und packen, oder umgekehrt, eine individuelle Angelegenheit. Um 8 Uhr besuchen zahlreiche Leute unserer Gruppe die Hl. Messe in der Stadtpfarrkirche St. Martin & Maria. Das wunderschöne Gotteshaus wird seit Jahrhunderten(!) von beiden christlichen Religionen benutzt. Anschliessend wird der Bus beladen. Wegfahrt vom sehr empfehlenswerten Hotel Kapuzinerhof um 9.15 Uhr Richtung Schwarzwald via Mengen, Messkirch und Tuttlingen. Wegen eines Zwischenfalls geht eine Stunde verloren, sodass wir erst knapp vor 13 Uhr, dem Ende der Startzeit, in Waldau oberhalb von Titisee-Neustadt eintreffen.

 

20. Int. Herbstwanderung (IVV) in Titisee-Neustadt, Ortsteil Waldau

Startkarten beziehen, mit Kleberli versehen und ab auf die Strecke. Die Platzverhältnisse im Startlokal sind fast noch begrenzter als in Heitenried. Es steigt gleich bergan, geht auf 1022m hinauf zur Lorenzhöhe und dann durch den Wald zum „Schweizerhof“. Zurück auf die Anhöhe, an der Bergstation des Skiliftes Schneeberg vorbei hinunter zum Krähenhof. Dort verpflegen sich viele der nunmehr Hungrigen. Beim gemütlichen Sitzen sind am Gegenhang die verkohlten Überreste des am Vortag abgebrannten Bauernhauses zu erkennen. Weiter geht’s dem Ziel entgegen. 800-900 Leute würden an diesem Sonntag erwartet, wir sind wohl die Letzten. Der letzte Gruppenpreis – eine Sporttasche mit Schwarzwälder Spezialitäten – liegt bereit. Vereinspräsident Christoph Hummel verspricht mit seinen Wanderfreunden auch nach Heitenried zu kommen. Das hören wir gerne. 

Heimfahrt um 16 Uhr via Freiburg i.B., Autobahn Basel, Raststätte Pratteln und Autobahn Bern. Alle verabschieden sich mit zufriedenen Gesichtern und bitten den Reiseleiter, weiterhin im Amt zu bleiben.

Beat Schmutz